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Kaffee, Tee und Teppiche - In der Speicherstadt ist die Welt zu Hause
Wussten Sie, dass es ca. 6.000 Kaffeesorten auf der Erde gibt? Viele davon wurden in den historischen Speichern der Speicherstadt bis in die neunziger Jahre gelagert, gehandelt und veredelt. Hamburg galt lange Zeit als die Kaffeemetropole Europas und belieferte von hier aus den halben Kontinent.
Ein virtueller Rundgang von omnia360
In den neugotischen Backsteinspeichern der Speicherstadt finden sich ideale Bedingungen, Kostbarkeiten wie Kaffee, Tee, Spirituosen, erlesene Gewürze und kostbare Teppiche zu lagern. Die Mauern der von 1883 bis in die 1920er Jahre errichteten Speicher waren bis zu eineinhalb Meter dick. Dadurch hatte man innerhalb - egal ob heißer Sommer oder kalter Winter - immer eine konstante Temperatur von 12 - 17 Grad. Und das bei einer Luftfeuchtigkeit von 70 %, denn unter den Speichern befindet sich Wasser, da die Speicherstadt auf Millionen von Eichenholzpfählen errichtet wurde.
Die Geschichte der Speicherstadt, die bis in die neunziger Jahre noch Teil des Freihafens und damit zollpolitisches Ausland war, lässt sich am besten bei einem Besuch im Speicherstadtmuseum erfahren.
Die Sehenswürdigkeiten der Speicherstadt
Neben der faszinierenden Architektur schippern zwischen den Fleeten und Kanälen die Hafenbarkassen mit ihren Gästen auf einer Hafenrundfahrt, die die Speicherstadt von der Wasserseite aus zeigen.
Zu empfehlen ist unter anderem die beliebte Lichterfahrt. Die Speicherstadt wurde nämlich einst vom Hamburger Lichtkünstler Michael Batz ausgeleuchtet und taucht die Fassaden am Abend seither in ein magisches Licht.
Attraktionen in historischer Kulisse
Auch das Miniatur Wunderland, die größte digitale Modelleisenbahnanlage der Welt, lockt täglich hunderte kleine und große Besucher an. Direkt nebenan kann man sich im Hamburg Dungeon auf eine gruselige Reise durch die Hamburger Geschichte begeben, sich in der Kaffeerösterei einen frisch gemahlenen Kaffee servieren lassen oder im Deutschen Zollmuseum erkunden, wie man am besten schmuggelt - oder warum man es besser sein lässt!
Wer lieber schwimmende Schiffe mag, ist im Traditionsschiffhafen gut aufgehoben und kann sich an der Schönheit von über 20 alten Seglern, Barkassen und Schleppern erfreuen. Oder Harrys Hafenbasar besuchen, in dem Sie Kuriositäten aus aller Welt erstehen können. Zu finden sind diese Attraktionen im Sandtorhafen, der bei seiner Inbetriebnahme 1866 das erste moderne Hafenbecken in Hamburg war.
Das internationale Maritime Museum beherbergt tausende Schiffsmodelle und einen Simulator. Hier können Sie gerne mal versuchen, ein 400 Meter langes Containerschiff in den Hamburger Hafen zu bugsieren.
DAS Fotomotiv der Stadt - das Wasserschloss der Speicherstadt
Das mit Abstand beliebteste Fotomotiv der historischen Speicherstadt ist das am Ende des Holländischen Brooks gelegene Wasserschloss. An diesem Punkt fließen zwei Fleete zusammen. Das heutige Teekontor mit Gastronomie steht auf der Spitze. Ein Besuch in der Dämmerung empfiehlt sich hier besonders.
Aber auch das Fleetschlösschen ist ein Hingucker. Das kleine, auf Säulen gelagerte Häuschen, steht direkt am Brooktor-Fleet und beherbergt heute ein kleines, feines Restaurant. Gedanken über die Vergangenheit des Fleetschlösschens sollte man sich allerdings nicht machen, wenn man gerade etwas leckeres auf dem Teller hat - diente es doch bis vor einigen Jahren als öffentliche Toilette für die Hafenarbeiter.
Zu den bekannteren Gebäuden zählt außerdem das alte „Speicherstadtrathaus“, dem heutigen Sitz der Hamburger Hafen und Logistik AG. Viele kennen dieses Gebäude als Wache der Hafenfeuerwehr aus der ZDF Fernsehserie „Notruf Hafenkante“. Nein, im wahren Leben ist das 1902 erbaute Gebäude kein Polizeirevier – aber sehenswert ist es allemal!