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Dammtor - Ein Bahnhof im ehemaligen Stadttor
Dammtor: Perfekte Verbindung für Geschäftsreisende und Besucher
Am südlichen Ausgang befinden sich das Congress Center Hamburg (CCH) - eines der größten Congress Center Europas - und Hamburgs grüne Lunge Planten un Blomen. Vor dem nördlichen Ausgang treffen sich auf der stark befahrenen Edmund-Siemers-Allee diverse Buslinien. Hier herrscht hektische Großstadtbetriebsamkeit: Studenten gehen zu Fuß oder fahren mit dem Fahrrad zum nahegelegenen Universitätsgelände, Angestellte gehen in ihre Büros und Touristen zur Alster.
Das sehenswerte Grindelviertel hinter der Staats- und Universitätsbibliothek war im 19. Jahrhundert das Zentrum der jüdischen Gemeinde in Hamburg. 1938 wurden in der Reichsprogromnacht die meisten Synagogen und Gemeindeeinrichtungen der Juden zerstört. Heute leben noch ca. 4.000 Juden im Grindel. Das Viertel, das fußläufig vom Bahnhof Dammtor zu erreichen ist und zum Stadtteil Rotherbaum gehört, ist voller Leben und Trubel mit vielen Cafés, zahlreichen denkmalgeschützten Gebäuden und Stadtteilkultur mit künstlerischem und politischem Anspruch.
Am südlichen Ausgang befinden sich das Kongress-, Messe- und Veranstaltungszentrum CCH mit dem Radisson Blu Hotelturm. Das CCH wird seit Januar 2017 umfassend modernisiert und umgebaut und wird laut Angaben des CCH noch 2021 als eines der größten, modernsten und multifunktionalsten Kongress- und Veranstaltungszentren Europas wiedereröffnet werden. Vom südlichen Vorplatz des Dammtorbahnhofs und vom CHH führen Fußgängerwege in den Alten Botanischen Garten als Parkteil von Planten un Blomen, sowie weiter in die Hamburger Innenstadt oder zum Gelände der Hamburg Messe.
Dammtor: Ein Bahnhof im Stadttor
Das Dammtor ist ein ehemaliges Stadttor, welches Anfang des 17. Jahrhunderts beim Bau der Hamburger Wallanlagen hierher verlegt und 1624 für den Verkehr freigegeben wurde. Es ersetzte das alte Stadt-Dammtor, das ursprünglich etwas weiter östlich die Innenstadt mit den nördlichen Dörfern Rothenbaum, Harvestehude und Eppendorf im Vorland verband. Am westlichen Abschnitt der alten Stadtwall-Anlagen, wo heute das Cinemaxx Kino steht, entstand 1866 der erste Bahnhof Dammtor, bis dieser 1903 den heutigen Bahnhof Dammtor ersetzte.
Die Entstehung des Bahnhofs Hamburg Dammtor
Der Bahnhof Dammtor befand sich ursprünglich an der Stelle, an der sich heute das Cinemaxx Kino befindet. Er wurde 1866 an der damaligen Strecke der Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn gebaut. Die Verbindungsbahn sollte die Berliner Bahn mit der Kieler Bahn verbinden und führte von Altona über Dammtor zum Hauptbahnhof.
Das Empfangsgebäude des ersten Dammtorbahnhofs, errichtet im Gründerzeitstil mit Mittelteil und Seitenflügeln, hatte auf der nördlichen Seite einen Bahnsteig. Die südliche Seite verfügte zudem über einen kleinen Vorplatz in Richtung Binnenalster - an dieser Stelle befindet sich heute das Cinemaxx-Kino. Für den Zug des Kaisers wurde am Durchgangsbahnhof ein Sondergleis gelegt und spezielle Fürstenräume im Erdgeschoss gebaut.
Um die Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts bauten die Stadtherren etwas weiter westlich einen neuen Bahnhof und beide Bahnhöfe existierten gleichzeitig. Erst nach der Fertigstellung des neuen und größeren Bahnhofs in 1903 wurde der erste Bahnhof Dammtor abgerissen.
Der Bau des neuen Bahnhofs erwies sich deutlich aufwendiger als der Alte, da die ganze Verbindungsbahn-Strecke über das Straßenniveau hinaus mit einem Damm, sowie mit Überführungen hochgelegt werden musste. Außerdem brauchte das repräsentative Gebäude mehr Platz. Im Frühsommer 1903 nahm der Bahnhof feierlich in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. seinen Betrieb auf und wurde danach noch lange „Kaiserbahnhof“ genannt.
Das Hamburger Dammtor ist der dritte der fünf Hamburger Fernbahnhöfe, wobei nur die beiden Gleise auf dem Südbahnsteig von Fern- und Regionalzügen genutzt werden und über eine Oberleitung verfügen. Es ist zudem der kleinste Fernverkehrshalt Hamburgs. Den nördliche Bahnsteig reserviert sich ausschließlich die S-Bahn für ihren Betrieb.
Diese beiden Gleise sind seit 1939 mit einer dritten Schiene und bis 1955 auch mit einer Oberleitung für die damaligen Wechselstromzüge ausgestattet. Die Kombination von Empfangsgebäude und Bahnhofshalle werden von einer teilweise mit Sandstein verkleideten, beeindruckenden Hallenkonstruktion im Jugendstil überspannt. Diese wurde 1903 nach Plänen des Architekten Ernst Moeller errichtet und ist 112 Meter lang, 25 Meter breit und 23,5 Meter hoch.
Zwischen 1999 und 2002 restaurierte man das Gebäude aufwändig nach Planung von Studio & Partners aus Mailand. Dabei wurde die Bahnhofshalle umgebaut und der Fernbahnsteig auf einer Länge von 200 m außerhalb des Hallenschiffs überdacht. Zusätzlich wurden Treppen im Bahnhof verlegt und ein weiterer Abgang am Fernbahnsteig (Richtung Kongress-Zentrum) errichtet. Seither steht es unter Denkmalschutz. Die Gesamtkosten betrugen rund 24 Millionen Euro, welche überwiegend die Deutschen Bahn AG aufbrachte.
Dammtor: Eigentlich kein Bahnhof
Dammtor, einer von mehr als 80 deutschen Bahnhöfen der Kategorie 2, ist zwar ein wichtiger Bahnhof im Fernverkehr, aber zugleich kein richtiger Bahnhof. Dies begründet sich daraus, dass der heutige Dammtorbahnhof keine Weichen hat und somit im Sinne der Dienstregelung als Haltepunkt definiert wird.
Heute besuchen ca 55.000 Reisenden pro Tag den Dammtor Bahnhof und mit 273.000 Stationshalten pro Jahr ist die Station der drittgrößte Bahnhof Hamburgs. Täglich halten hier nicht weniger als 310 Fern- und Regionalzüge und 527mal S-Bahn-Züge.