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Botanischer Garten
Botanischer Garten Hamburg - Wege und Besonderheiten
Die gesamte Botanische Garten wird von einem Hauptweg durchzogen, welcher wiederum selbst ein Gewässer umrahmt. Der Weg berührt die Bereiche Nutzpflanzen, Giftpflanzen sowie Wüsten-, Rosen- und Gesteinsgärten. Er verläuft zudem mit einem Bogen durch den japanischen und chinesischen Garten, bis er zu den Wäldern Europas gelangt. Der Rundweg endet am Museum Loki Schmidt Haus und führt wieder zum Eingang. In der Grünen Schule existieren Zimmer- und Versuchspflanzen, die Bestandteile der Zellenlehre darstellen. Die Grüne Schule wurde vom Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung in Kooperation mit dem Fachbereich Biologie der Universität Hamburg eingerichtet. Besucher finden dort fleischfressende Pflanzen, Anschauungsmaterial zur Evolution des Blattes, Baumscheiben, Zwiebeln sowie tropische Nutzpflanzen.
Die Gewächshäuser des Gartens befinden sich in Planten un Blomen und dienen der Kultivierung von Pflanzen aus fremden Klimazonen. Die einzelnen Häuser unterteilen sich in verschiedene Bereiche mit jeweils eigenen Klimabedingungen. Sie beinhalten jeweils eine Pflanzengesellschaft einer ganz bestimmten Klimazone oder Pflanzengruppe. Ihre Unterteilung erfolgt in die Bereiche Tropenhaus, Subtropenhaus, Palmfarnhaus, Farnhaus und Kakteenhaus.
Vor den Gewächshäusern steht seit 2009 ein puristisch gestaltetes Gebäude in Form eines blauen Würfels. Im „Loki Schmidt Haus“ ist ein Museum für Nutzpflanzen untergebracht, welches von der Universität Hamburg betreut wird. Die hier befindliche Sammlung umfasst vom Menschen genutzte Pflanzen sowie ihre Rohprodukte und weiteren Aufbereitungsstufen. Die Sammlung beinhaltet mehr als 50.000 verschiedene Objekte, einschließlich verschiedener Hölzer, Pilze und Arzneipflanzen. Am Eingang befindet sich die Plastik „Adam plündert sein Paradies“.
Botanischer Garten Hamburg: Das Freigelände
Der Loki Schmidt Garten verfügt über ein großes Freigelände, dass die Bereiche Biologie, Ökologie sowie Verwandtschaft und Verbreitung von Pflanzen umfasst. Zudem beschäftigt sich das Gelände mit den Themenbereichen „Pflanzensystematik“, „Pflanze und Mensch“ sowie „Pflanzengeographie“.
Die Kategorie Pflanzensystematik bildet das zentrale Element des Gartens. In diesem Bereich werden 75 Beete, bestehend aus einzelnen Pflanzenordnungen, so zusammengestellt, dass Besucher die verwandtschaftlichen Beziehungen der Pflanzen untereinander und mögliche Abstammungen sehen können. Die Systematik wird als „phylogenetische Uhr“ bezeichnet und wurde nach dem Prinzip der evolutionären molekularen Uhr erstellt.
Auch der Rosengarten stellt Pflanzen nach ihren Entwicklungslinien dar. Wilde Formen von Rosen stehen auf einem Hügel, während sich aktuelle Züchtungen an dessen Fuß befinden. Die Pflanzengeographie des Loki Schmidt Gartens umfasst verschiedene Naturregionen, bei denen das Klima von Hamburg zugrunde gelegt wurde. Hier befinden sich auch Naturräume, wie Gebirge, Moore oder Dünen. Hinzu kommen der chinesische und japanische Garten.
Die Kategorie „Pflanze und Mensch“ soll eine Verbindung zwischen Menschen und Botanik herstellen. Sie umfasst Nutz- und Zierpflanzen aber auch Giftpflanzen. Themengärten, wie Bauern-, Bibel- und Schrebergärten, werden vor dem Hintergrund ihrer Nutzung durch den Menschen vorgestellt.
Botanischer Garten Hamburg: Historisches
Die Gründung des ersten Botanischen Gartens in Hamburg erfolgte 1821. Sein Schöpfer war Johann Georg Christian Lehmann, der durch den technischen Leiter Johann Heinrich Ohlendorff unterstützt wurde. Die ursprüngliche Größe betrug 2,5 Hektar. Im weiteren Verlauf kam es zu mehreren Erweiterungen. Im Jahr 1857 erfolgte durch den Senat der Hansestadt Hamburg die Umbenennung des Gartens in ein Staatsinstitut.
Nach Gründung der Universität 1919 gehört er zum botanischen Institut der Universität. Der Park befand sich bis in die siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts innerhalb der Hamburger Wallanlagen. Im Zweiten Weltkrieg wurde der größte Teil der Flächen und Gewächshäuser zerstört.
Während der internationalen Gartenbauausstellungen (IGA) 1953, 1963 und 1973 erfolgte sein Wiederaufbau. Nachdem zunächst der Schwerpunkt auf die Wiederherstellung der Gartenanlagen gesetzt wurde, folgte im Rahmen der IGA 1963 die Errichtung von Gewächshäusern, einschließlich einer völligen Umgestaltung des alten botanischen Gartens. 1973 wurde die endgültige Verlegung des gesamten Areals durchgeführt.
Die endgültige Eröffnung von insgesamt 25 Hektar Freifläche war am 5. Juli 1979. Die Gewächshäuser verblieben am alten Platz, wurden aber durch andere Gebäude ergänzt. Am 23. Oktober 2012 erfolgte die Umbenennung des botanische Garten in Loki Schmidt Garten.
Erreichbarkeit und Umgebung - Botanischer Garten Hamburg
Menschenmassen sind im Garten fremd, weil sich inmitten der riesigen Grünfläche ein gewaltiger Freiraum befindet, der allen Besuchern eine angenehme Atmosphäre bietet. Gäste erreichen den Botanischen Garten Klein Flottbek mit der S-Bahn S 1 oder S 11, Station Klein Flottbek sowie der Buslinie 21 und dem Metrobus 15 erreichbar. Autofahrern stehen einige Parkplätze zur Verfügung. Möglich ist auch die Anreise mit der Fähre Linie 62, Station Teufelsbrück. Die Anschrift lautet: Ohnhorststraße, 22609 Hamburg.
Die Adresse der Tropengewächshäuser im Park Planten un Blomen ist der Holstenwall, 20355 Hamburg. Das Tropengewächshaus ist über die U 1 bis Stephansplatz, sowie die S 2, S 21 und S 31 bis Bahnhof Dammtor und über die Buslinien 35 bis Hamburg Messe und Bus 112 bis Stephansplatz erreichbar.
Besucher können den Loki Schmidt Garten bei freiem Eintritt genießen. Ebenso können vom Garten aus weitere Attraktionen Hamburgs erreicht werden. Über den öffentlichen Nahverkehr sind von dort aus das Jenischhaus am Elbufer, das Altonaer Museum für Kunst und Kultur, der Museumshafen Övelgönne und das St. Pauli Kiezmuseum erreichbar.