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Bismarck Denkmal Hamburg – Ein Koloss im Elbpark
Das Bismarck Denkmal in Hamburg ist die größte Statue der Hansestadt
Kurz nach dem Tode von Reichskanzler Otto von Bismarck im Jahre 1898 wurde in Hamburg ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben und die Einwohner zum Spenden aufgerufen. Für ein Ehrenmal, das zum damaligen Zeitpunkt in Hamburg umstritten war. Das Bismarck Denkmal Hamburg!
Dem Einsatz eines Ausschusses einflussreicher Hanseaten verdankt die Stadt die Realisierung des Bismarck Denkmals. Die Spendenbereitschaft der Bürger war nämlich nicht allzu groß.
Im Jahre 1902 begannen die Architekten, den Entwurf Johann Emil Schaudts und des Bildhauers Hugo Lederer umzusetzen. Auf einer Anhöhe entstand eine begehbare Sockelanlage, auf der eine riesige Figur Bismarcks aus Granit platziert wurde. Ganz traditionell und sehr typisch für Hamburg baute man das Denkmal in Form einer Rolandstatue. Der heilige Roland galt als Schutzpatron der freien Städte.
Huldigung ans Kaiserreich: überdimensional, beeindruckend und umstritten zugleich
1906 wurde das Standbild des ersten deutschen Reichskanzlers am Alten Elbpark feierlich eingeweiht. Bis heute ist die Statue, die elbabwärts über Altona blickt, weltweit das größte und bekannteste Abbild des Kanzlers.
Das Gesamtgewicht von Sockel und Figur beträgt 625 Tonnen. Inklusive des Unterbaues erreicht das Kunstwerk eine faszinierende Gesamthöhe von 34,3 Metern. Die Statue an sich ist 14,8 Meter hoch. Allein ihr Kopf misst bereits 1,83 Meter. Und selbst das überdimensionale Schwert, auf das sich Bismarck stützt, ist 8 Meter lang. Mit diesen Maßen ist das Bismarck Denkmal das größte Denkmal in Hamburg.
Bismarck Denkmal Hamburg: Mythen und Sagen umranken die Statue
Rund um das Bismarck Denkmal Hamburg befinden sich umfangreiche Katakomben. Wofür sie damals gedacht waren, ist bis heute nicht bekannt. In den Katakomben sowie im Sockel der Statue findet man aufwendige Wandmalereien von preußisch-nationalen Motiven und Bismarck-Zitaten. Auch hier ist fraglich, wann sie entstanden sind und welche genaue Bedeutung diese Malereien besitzen.
Da die Kriegsschäden in der Nachkriegszeit nur provisorisch saniert wurden, sind die Katakomben seitdem verschlossen. Es ranken sich jedoch zahlreiche Mythen, Spekulationen und Geschichten über die politische Deutung und Nutzung der Räume unter dem Monument. Seit 1960 steht der Riesenroland unter Denkmalschutz.
Auch die Blickrichtung der Statue ist sagenumwoben. Zum Teil wird behauptet, dass der Blick des Reichskanzlers Richtung Westen, der Innenstadt von Hamburg den Rücken zukehrend, eine besondere politische Bedeutung hätte. Andere behaupten hingegen, Bismarck sollte dem Senat »nicht auf die Finger schauen können«. Deswegen sei sein Gesicht vom Rathaus abgewendet. Was davon wirklich stimmt ist nicht hundertprozentig überliefert. Es bleibt also viel Platz für Fantasie.
Der Stintfang: Eine Anhöhe in bester Lage für junge Menschen und alten Wein
In unmittelbarer Nähe zum Bismarck Denkmal Hamburg am Alten Elbpark liegen das berühmte Millerntor Stadion des FC St. Pauli, die Reeperbahn, die Landungsbrücken, die Hafenstraße sowie das Heiligengeistfeld, auf dem unter anderem der Hamburger Dom stattfindet. Ein Spielplatz und ein Bolzplatz befinden sich ebenfalls im Park rund um das Denkmal.
Auf dem Stintfang ist zudem die bereits 1956 erbaute Jugendherberge Zuhause, die sich auch bei der heutigen Jugend noch äußerster Beliebtheit erfreut. Anfang der 2000er Jahre wurde die Unterkunft komplett saniert und modernisiert. Der alte Muff ist also längst raus.
Unglaublich, aber wahr: Am Südhang befindet sich ein kleiner Weinberg. Jedes Jahr werden hier Trauben für bis zu 50 Flaschen »Hamburg Stintfang Cuvée« geerntet, welche besonderen Ehrengästen der Hansestadt überreicht werden.