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Sankt Pauli ist mehr als Hamburger Kiez
St. Pauli – wie alles begann
An der Grenze zu Altona gelegen, siedelten sich auf St. Pauli Menschen und Gewerbe an, die eigentlich gesellschaftlich eher unerwünscht waren. Dies führte dazu, dass in den dreißiger Jahren die Amüsierbetriebe in Hafennähe geradezu aus dem Boden schossen. Auch das Rotlichtgewerbe war bald in unmittelbarer Nähe zum Hamburger Hafen zuhause. Der Grund: potenzielle zahlungskräftige Kundschaft war durch die internationalen Seeleute, die mit ihren Schiffen im Hamburger Hafen festmachten, garantiert.
In den fünfziger Jahren wurde St. Pauli durch die Filme von Hans Albers und Freddy Quinn auch in den Kinos zu einem Synonym für das leichte Leben und erlangte weltweite Berühmtheit. Ganz nach dem Motto „auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ wollte sich schon bald jeder Hamburg Besucher amüsieren, im legendären Café Keese das Tanzbein schwingen oder im Hippodrom eine Runde auf echten Pferden reiten.
In den sechziger Jahren begannen für die Beatles in den legendären Clubs der Reeperbahn die ersten Erfolge. Der „Star Club“, der „Kaiserkeller“, das „Top Ten" und das „Indra“ wurden unter anderem regelmäßig von den Pilzköpfen aus Liverpool bespielt und erzeugten Aufmerksamkeit. Das war der Startschuss für eine unvergleichliche musikalische Weltkarriere.
Gewalt und Prostitution - der Untergang von St. Pauli
In den siebziger und achtziger Jahren begann zusehends der Untergang von St. Pauli. Rivalisierende Zuhälterbanden wie „Die GmbH“ oder „Die Nutella Bande“ trugen ihre Zwistigkeiten offen auf den Straßen von St. Pauli aus und lockten allerhand zwielichtige Gestalten an. Prostitution, Drogen, Waffenhandel, Hehlerei und Gewalt waren an der Tagesordnung. Der Ruf von St. Pauli kehrte sich bedauerlicherweise ins Negative. Das Hamburger Partyleben verlagerte sich nach Pöseldorf und Harvestehude.
Der traurige Höhepunkt waren die Morde im Hamburger Polizeipräsidium durch den Auftragskiller „Mucki“ Pinzner im Jahre 1986. Pinzner erschoss einen Staatsanwalt, seine Frau und später sich selbst.
Sankt Pauli: Wie „Phönix aus der Asche“ - die Entwicklung zum Party- und Kulturzentrum
Durch den mutigen Schritt der Stage Entertainment GmbH, die im ehemaligen Operettenhaus an der östlichen Spitze der Reeperbahn das Musical „Cats“ in Hamburg etablierte, begann für den Kiez in Hamburg der Weg zurück zu neuem Ruhm und Glanz.
Das Schmidt Theater und Schmidts Tivoli wurden eröffnet. Das St. Pauli Theater und das Panoptikum - Wachsfigurenkabinett präsentierten sich neu und rund um die Reeperbahn eröffneten angesagte Clubs und Diskotheken.
Die speckigen Buden auf dem Spielbudenplatz wurden abgerissen. Die freie Fläche wird seitdem für Veranstaltungen wie das Reeperbahnfestival, die Food Trucks, den St. Pauli Nachtmarkt, den Schlagermove oder den Weihnachtsmarkt „Santa Pauli“ genutzt.
Rund um den Hans-Albers-Platz zogen Kneipen wie das Albers Eck, die Rutsche, das Mary Lou’s und der Silbersack ein, die am Wochenende tausende von Feierwütigen anlockten. All diese legendären Bars und Kneipen sind bis heute gut besucht und bei jüngeren sowie älteren Partygängern gleichermaßen angesagt.
Unser Tipp:
Schließen Sie sich unserem St. Pauli Rundgang oder unserer Pub`n Club Tour an, und erfahren Sie von echten St. Pauli Insidern alles zum berühmtesten Stadtteil der Welt. Nach einer Kiezführung können Sie sich dann unbeschwert in das Hamburger Nachtleben stürzen und wissen, welche Clubs und Theater sie besuchen können und welche Sie lieber meiden sollten.