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Im Schanzenviertel wird entspannt gefeiert
Das Schanzenviertel - sehen und gesehen werden
Das Schanzenviertel ist ein Altbauviertel rund um den Sternschanzenpark in Hamburg, welches die Hamburger gern auch liebevoll »Schanze« nennen. Hier trifft man sich auf einen Galao (portugiesischer Kaffee im Glas), sitzt gemütlich auf den zahlreichen Bänken der »Piazza« (Platz vor der roten Flora), beobachtet vorbeischlendernde Passanten und schaut »Slackern« beim Haggy Sack Spielen zu.
Ein virtueller Rundgang von omnia360
Fast jeden Abend werden irgendwo im Schanzenviertel, Hamburgs kleinstem Stadtteil, Konzerte, Lesungen oder Poetry-Slams angeboten. Denn Platz für Live-Musik oder andere Events findet sich in der kleinsten Hütte. Die Liebe zur Kultur ist überall im Schanzenviertel spürbar.
Ein bisschen Blumenkind-Atmosphäre findet man im Schanzenpark. Im Sommer wird hier gepicknickt und gegrillt, der Nachwuchs krabbelt im Gras und es wird Fußball, Federball oder Frisbee gespielt. Im Schanzenpark geht es bunt und familiär zu. Fast fühlt man sich ein wenig an die Hippiezeit Ende der 1960er Jahre erinnert.
Fünf Wochen im Jahr steht mitten im Schanzenpark übrigens auch ein Zirkuszelt. Hier finden Konzerte, Lesungen, Theateraufführungen und ein vielfältiges Programm für Kinder statt.
Multikulti, bunt und politisch heiß umstritten
Das Schanzenviertel gilt als Multikultiviertel, das in den 1980er Jahren durch alternative Kultur geprägt wurde. Seit der Gentrifizierung in den Neunzigern findet man nun kleine Bars, Restaurants, Unternehmen, Boutiquen und natürlich die dazugehörige Kundschaft. So manch alteingesessener Schanzenviertelbewohner rümpft da schon mal leicht die Nase. Gastfreundlich ist man hier jedoch trotzdem.
Das wohl bekannteste Gebäude im Schanzenviertel ist die rote Flora. Ein Gebäude mit Geschichte. Früher als Konzerthaus, Theater und Kino genutzt, ist die Flora bereits seit vielen Jahren nicht nur kultureller, sondern auch politischer Treffpunkt. Sie gilt als Symbol des linksradikalen Widerstands und ist häufig Tatort politisch motivierter, gewaltsamer Ausschreitungen.
Gastronomie - abwechslungsreich wie die Schanze selbst
Gastronomisch und kulinarisch hat das Schanzenviertel ebenfalls einiges zu bieten. Gute, aber auch etwas kostspieligere Küche findet sich ebenso wie schnell und günstig. Ob »Bullerei« von Tim Mälzer, Schlachterbörse, Mareas Tapas Bar, oder schanzig und szenig wie im Hatari, BOK oder dem Hate Harry, um nur einige zu nennen - in der Schanze ist für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas zu finden.
Wer nicht direkt mitten im Trubel in einem Straßencafé sitzen möchte, der besucht einfach den Beach Club »Central Park«. Mitten in der Schanze gelegen findet man die kleine Oase der Geselligkeit an der Max-Brauer-Allee 277. Trotz hoher Gästezahl geht es bei gutem Wetter in diesem Beach Club recht entspannt zu.
Das Schanzenfest: tagsüber ein Fest mit Kultstatus - nachts Gefahrengebiet
Jährlich feiert das Viertel ein großes Straßenfest. Das Schanzenfest zieht tausende Besucher an. Am Schulterblatt und in den umliegenden Straßen wird in entspannter Atmosphäre mit Flohmarkt, kulinarischen Köstlichkeiten, Straßenkünstlern und alternativer Musik friedlich gefeiert. Tagsüber ist das Schanzenfest ein wirklich sehenswertes und buntes Fest für die ganze Familie.
Da es im Anschluss an das Fest jedoch regelmäßig zu Ausschreitungen mit Randalierern kommt, wird das Schanzenviertel in den Nachtstunden zum »Gefahrengebiet« erklärt. Was bedeutet, dass in der Zeit von 23:00 Uhr bis 5:00 Uhr ohne konkreten Verdacht Menschen von der Polizei durchsucht und in Gewahrsam genommen werden oder einen Platzverweise erhalten können.
Flohmark, Vintage, Food-Festival und Co.
Der Schanzenflohmarkt »Flohschanze« an der Alten Rinderschlachthalle ist legendär. Zwischen Sternschanze und Marktstraße gelegen gibt es jeden Samstag alles, was das Antiquitäten- und Trödlerherz begehrt. Geografisch gesehen gehört die Alte Rinderschlachthalle, in der unter anderem auch der bekannte Musikclub Knust ansässig ist, zwar bereits zum Stadtteil St. Pauli, für die meisten Hamburger ist die gefühlte Stadtgrenze jedoch eine andere. Die 1911 gebaute Alte Rinderschlachthalle ist Bindeglied zwischen Karoviertel und Schanze und liegt an der Feldstraße, nördlich vom Heiligengeistfeld.