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Harrys Hafenbasar - Die Philosophie
"Harrys Hafenbasar" ist eine interessante Mischung aus Museum und Raritätengeschäft und weltweit das einzige Museum, in dem die Ausstellungsstücke in die Hand genommen und erworben werden können. Die meisten, der von Seeleuten seit den 1950er Jahren aus allen Kontinenten der Welt mitgebrachten Schätze sind verkäuflich, der Preis ist verhandelbar. Der zu entrichtende Eintrittspreis wird bei einem Kauf ab einem Wert von 10 Euro verrechnet.
Seit Oktober 2017 wird das Museum als Stiftung "Hafenbasar e. V." geführt. Ziel der Stiftung ist es, den Fortbestand von "Harrys Hafenbasar" zu sichern, um den Zauber des einzigartigen Museums und Raritätengeschäftes zu erleben. Passend zu den nach Themen geordneten Kammern vermittelt landestypische Hintergrundmusik eine mystische Atmosphäre. Deshalb wird die Sammlung auch in keinem Online-Shop zum Kauf angeboten.
Neue Heimat in einem alten Schwimmkran
"Harrys Hafenbasar" ist seit September 2013 im Bauch des ehemaligen Schwimmkrans "Greif" untergebracht. Die Ausstellungsstücke werden auf etwa 200 Quadratmetern in 33 Kammern nach Themen sortiert präsentiert und bieten zudem Hintergrundinformationen. Der Schwimmkran "Greif" aus dem Jahre 1947 hat seinen Liegeplatz in der Hamburger HafenCity am Sandtorkai (Ponton 5) direkt im Traditionsschiffhafen vor den Magellan-Terrassen. Hier liegen mehr als 20 historische Schiffe wie z. B. das Feuerlöschboot "Repsold", der Eimerketterbagger "Alster" oder die Hafenbarkasse "Meta". Weitere Sehenswürdigkeiten in der unmittelbaren Nähe sind z. B. das Miniatur-Wunderland, das Hamburger Dungeon oder das Spicy's Gewürzmuseum.
Vom Briefmarken- und Münzhandel zum Museum und Raritätengeschäft
Der ehemalige Seemann Harry Rosenberg eröffnete 1952 im Hamburger Stadtteil St. Pauli einen Briefmarken- und Münzhandel. Die kargen Geschäftsräume dekorierte er mit den Andenken seiner früheren Seereisen sowie Teilen des Nachlasses aus Käpt'n Haase‘s Kneipe. Dieser schmückte bis zu seinem Tod Anfang der 1950er Jahre die Kneipenwände und -decken mit Kuriositäten aus aller Welt. Allerdings interessierten sich die Kunden des Briefmarken- und Münzhandels immer mehr für die ungewöhnlichen Dekorationsstücke. Daher begann Harry Rosenberg ab 1954 damit, anderen Seeleuten ihre Kuriositäten und Schätze aus fernen Ländern abzukaufen, damit diese ihre Heuer aufbessern konnten. Sein Geschäft nannte er fortan "Harrys Hamburger Hafenbasar" und bot die Ausstellungsstücke zum Verkauf an. 1996 war ein Umzug in neue Räumlichkeiten erforderlich und Harry Rosenberg übergab das Museum und Raritätengeschäft an seine Tochter Karin. Durch einen Zeitungsaufruf kamen 200 freiwillige Helfer zusammen, die im August 1996 die Ausstellungsstücke als Menschenkette ein paar Häuser weiter in die neuen Räumlichkeiten transportierten. Wegen Renovierungsarbeiten am Gebäude zog "Harrys Hafenbasar" 1999 für zwei Jahre in eine Fabrikhalle in der Großen Freiheit.
Mit dem Tod Harry Rosenbergs im Oktober 2000 drohte erstmals das Aus für "Harrys Hafenbasar". Daher warben eine Hamburger Marketingagentur und einige Kiez-Künstler 2003 mit verschiedenen Aktivitäten für einen höheren Bekanntheitsgrad des Museums und Raritätengeschäftes. Als Karin Rosenberg im April 2011 überraschend verstarb, führte ihre 18-jährige Tochter für eine kurze Zeit das Geschäft weiter. Schließlich übernahm Dr. Gereon Boos, ein enger Freund der Familie, im September 2011 das Unternehmen, um die gesammelten Kuriositäten zu bewahren. Seine langjährigen Erfahrungen als HNO-Arzt und Entwicklungshelfer in Ostafrika sowie Südamerika und sein Interesse für fremde Kulturen und Heilweisen waren ihm dabei von Vorteil. Dr. Boos erwarb den alten Schwimmkran "Greif", den er restaurierte und in dessen Bauch seit September 2013 "Harrys Hafenbasar" untergebracht ist. Erstmals sortierte und identifizierte er mithilfe von Fachleuten die mehr als 365.000 Ausstellungsstücke. Ein Teil der Exponate wird nun in 33 Themenkammern auf ca. 200 Quadratmetern präsentiert, während sich der Rest bis zu seiner Verwendung in Lagerräumen befindet. Im März 2014 verstarb Dr. Boos und das Museum und Raritätengeschäft wird entsprechend einem letzten Willen seit Oktober 2017 von der Stiftung "Hafenbasar e. V." fortgeführt.