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Oldtimer Tankstelle – Werkstatt und Raststätte im Retro Chic
Auf dem Weg nach Hamburg lohnt sich ein Stop an der Oldtimer Tankstelle
Anfang der 50er Jahre war die heutige Oldtimer Tankstelle noch eine "Großtankstelle". Damals befand sich der Großmarkt Hamburg noch in den Deichtorhallen und alles, was von Süden nach Hamburg gefahren kam, musste über den Röhrendamm zu den Elbbrücken. Auf der stark befahrenen Straße fuhren in der Mitte sogar die Straßenbahnlinien 11, 12 und 13. Die Deutsche Benzol Vertrieb GmbH baute hier 1954 einer der ersten großen Tankstellen in Hamburg mit drei modernen Zapfinseln und sieben Zapfsäulen. Es dauerte jedoch keine zehn Jahre, dann wurde die Amsinckstrasse verlängert und an den Heidenkampsweg angebunden. Damit wurde der Billhörner Röhrendamm plötzlich eine Sackgasse und die Zeit blieb stehen.
An der Oldtimer Tankstelle ist die Zeit stehen geblieben
1983 wurde schließlich an der Oldtimer Tankstelle der Tankbetrieb eingestellt und die Tanks ausgebaut. Nach dem Neubau der S-Bahn-Hochbrücke über dem Grundstück der Tankstelle und die damit verbundenen Grundwasserabsenkungen wollte man einen Tankbruch verhindern. Bis 2010 wurde die Oldtimer Tankstelle unter anderem noch als Kfz-Werkstatt genutzt, bis sie von zwei Freunden restauriert und als Raststätte für Zeitreisende mit GTÜ-Prüfstelle in Betrieb genommen wurde.
Aber die Tankstelle hat noch mehr zu bieten: Mindestens einmal in der Woche locken Veranstaltungen wie Auto-Kino, Retro-Flohmarkt oder Treffen für bestimmte Automarken nach Rothenburgsort. Der legendäre 50er Jahre Flohmarkt findet 2-mal im Jahr statt.
Rothenburgsort in den Fünfzigerjahren
Viele kennen den Stadtteil Rothenburgsort als Industriestandort, dabei ist er einer der maritimsten Stadtteile Hamburgs. Von allen Seiten fließt Wasser und die „Insel“ Rothenburgsort wird nur über Brücken erreicht. Seit den 1950ern hat sich verkehrstechnisch viel verändert, unter anderem wurden die Neuen Elbbrücken umfassend verbreitert und seit 1959 verkehrt auf einer früheren Eisenbahnstrecke der Preußischen Staatsbahn die Hamburger S-Bahn mit den Stationen Rothenburgsort und Tiefstack.
Im Krieg wurde Rothenburgsort zuerst fast vollständig zerbombt und dann vergessen. Lange gehörte es zu einer der ärmsten Gegenden der Stadt. Seit Mitte der 1950er wurde wieder Wohnraum gebaut. Der gerade erst gebaute Rothenburger Markplatz gleicht sich architektonisch dem Nachbarstadtteil HafenCity an, und es lässt sich vortrefflich streiten, ob man sich darüber freuen soll.