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Das Museum der Arbeit in Hamburg Barmbek
Museum der Arbeit: Wie alles begann... und T.R.U.D.E
Einst wurden auf dem ehemaligen Fabrikgelände Hartgummikämme aus Kautschuk hergestellt. Heute steht darauf das Museum der Arbeit. Die Idee des Museums entstand bereits Ende 1970 in Folge der Veränderungen der Arbeitsstrukturen in den industrialisierten Ländern und somit auch in Hamburg. Knapp zehn Jahre später öffnete das Museum erstmals seine Pforten für die Öffentlichkeit.
Seit 2001 schmückt das Schneidrad von T.R.U.D.E. (steht für „tief runter unter die Elbe“) den Innenhof. Eingesetzt worden ist das Rad zuvor in der wohl größten Schildvortriebsmaschine der Welt, um den vierten Elbtunnel von Waltershof bis nach Othmarschen zu bauen. Erst einige Zeit später, nachdem Trude sich unter der Elbe durchgefressen hatte, wurde der Tunnel (Oktober 2002) eröffnet. Nachdem die Bauarbeiten abgeschlossen waren, sollte das Schneidrad eigentlich für einen Moskauer Autobahntunnel eingesetzt werden. Allerdings stellte sich heraus, dass das Rad nur für Bedingungen konstruiert worden war, die unter der Elbe herrschten. Das Museum rettete dank ihres hartnäckigen Einsatzes das Schneidrad vor der Verschrottung. Heute können alle Besucher die Spuren der Arbeit am unverfälschten Original bestaunen.
Die Arbeit von damals im Museum der Arbeit selbst erleben
Jeden Montag haben auch unangemeldete Einzelbesucher im Museum der Arbeit die Möglichkeit, einen Einblick in die Praxis zu bekommen oder eigene kleine Projekte umzusetzen. Dafür stehen Ihnen die Mitarbeiter des Museums kostenfrei und mit Leidenschaft zur Verfügung. Mit deren Einsatz können Sie mit verschiedenen Handwerkstechniken Ihre Idee Wirklichkeit werden lassen. Nur der Eintrittspreis und die Deckung der Materialkosten sind zu bezahlen. Die offenen Werkstätten geben einen kleinen Einblick in die einzelnen Gewerke.
Eine der offenen Werkstätten ist der mit einer langen Tradition behaftete Buchdruck. Hier können Besucher ihr in die Jahre gekommene Lieblingsbücher vor dem Zerfall retten. Aber auch außergewöhnliche Ausstellungsstücke können an dieser Stelle besichtigt werden. Ehemalige Schriftsetzer, Drucker und angelernte Mitarbeiter des Museums schaffen einen Einblick in das frühere Arbeitsleben im grafischen Bereich. Lassen Sie sich in die damalige Zeit zurückversetzten und stellen Sie in Zusammenarbeit mit den erfahrenen, ehemaligen Arbeitern kleine Drucksachen her. Nicht nur der Buchdruck ist möglich: Auch in der offenen Werkstatt Radierung erschaffen Sie nach Lust und Laune per Steindruck eigene Kunstwerke auf Stein.
Wer die einzelnen Techniken intensiver lernen möchte, kann an einem Kurs an der VHS- Nord (Volkshochschule Hamburg) teilnehmen. Das Museum der Arbeit hat sich nämlich mit der Volkshochschule zusammengeschlossen, um seinen Besuchern und allen Interessierten einen weiteren Mehrwert anzubieten.
Museum der Arbeit: Engagement und Ausstellung werden eins
Besonders hervorzuheben ist, dass das Museum der Arbeit gemeinsam mit der VHS auch berufsbezogene Kurse anbietet, die sich an arbeitssuchende oder fortbildungsinteressierte Migranten richtet. Ziel ist es, die sprachliche und fachliche Qualifikation weiter auszubauen. Mit dieser Grundlage können die Teilnehmer leichter eine Arbeitsstelle finden und in Deutschland Fuß fassen.
Das Museum der Arbeit lockt mit verschiedenen Ausstellungen. So zeigt beispielsweise „ABC der Arbeit – Vielfalt Leben Innovationen“ mit originalen Arbeitsprodukten die Facetten der Geschichte der Arbeit. Das Besondere daran: Über Telefonhörer können Sie circa 20 Lebensgeschichten von Arbeitern aus unterschiedlichen Berufen hören. Während Sie die Ausstellungsstücke betrachten tauchen Sie ein in die Vergangenheit der Zimmermänner, Erzieherinnen, Hausfrauen, Gärtner und vieler weiterer Berufe.
Ein rundum gelungener Ausflug in die Geschichte der Arbeitswelt – zum Anfassen und Bestaunen.