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Hafenstraße auf Hamburg St. Pauli
Hafenstraße - Synonym für die Häuserbesetzung
Sylvester 1981 beschlossen einige Studenten und Autonome, zwölf teilweise leerstehende Häuser an der Hafenstraße schleichend zu besetzen. Sie bewohnten als normale Mieter dort Wohnungen des Studentenwerkes Hamburg, das wiederum Mietverträge mit der SAGA, einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft der Stadt, hatte. Die Stadt wollte aber die maroden Altbauten mit Blick auf die Elbe abreißen, um die Fläche neu zu bebauen und profitabler zu nutzen.
Nach der Besetzung kam es in den folgenden Jahren immer wieder zu Räumungen, Konfrontationen und Vermutungen über eine Verbindung zur RAF-Szene. 1987 eskalierte die Situation mit Krawallen, Brandanschlägen und eine Verbarrikadierung seitens der Hausbesetzer.
Die Hafenstraße wirkte in den Achtzigern für viele Anwohner wie ein rechtsfreier Raum, der Angst machte und war eine offene Wunde Hamburgs, so Bürgermeister von Dohnanyi. Hafen- und Stadtrundfahrten nahmen die Häuserzeile als „Chaos-Sightseeing“ mit ins Touristen-Programm. Der Bürgermeister war es, der im November 1987 zur Deeskalation beitrug und den Bewohnern einen Pachtvertrag anbot, wenn die illegalen Straßensperren abgebaut werden würden.
Auf Grund von Verfehlungen seitens der Bewohner der Hafenstraße wurde 1993 der Pachtvertrag aber wieder gekündigt. Die Stadt verkaufte die Hafenstraßen-Häuser im Dezember 1995 schließlich an die Genossenschaft "Alternativen am Elbufer“, die von ehemaligen Hausbesetzern dafür eigens gegründet wurde.
Heute ist es ruhig geworden um die Hafenstraße. Die Häuser gelten als besonders buntes und alternatives Quartier des Szene-Stadtteils St. Pauli, mit Szene-Gastronomie wie das „Überquell“ in den Riverkasematten, eine Brauerei mit Pub und Pizzeria. Ohne die Besetzung 1981 wäre von diesem bunten Quartier nichts mehr übrig.
Hafenstraße: Park Fiction
Dort, wo sich die Hafenstraße, Antonistraße und der Pinnasberg treffen, ist nach langen Diskussionen und viel Engagement der Anwohner der Antonipark, bzw. Park Fiction entstanden. Schon in den Neunzigern sollte die Baulücke oberhalb des Golden Pudel Clubs laut Bauplan Altona Altstadt geschlossen werden. Schon 1994 entstand im Hafenrandverein für selbstbestimmtes Leben auf St. Pauli e.V. die Initiative für den Bau eines Parks in dem dichtbesiedelten Wohngebiet. Der Verein entwarf erste Skizzen und machte das Projekt in den Medien bekannt. Dennoch verging bis zur ersten Eröffnung noch ein Jahrzehnt und erst in 2005 wurde der Antonipark eröffnet. Er bietet neben Kunstobjekten wie die Palmen aus Metall einen spektakulären Blick auf den Hafen und die Elbphilharmonie.
Hafenstraße: Gastronomie mit Blick auf Hafen und Elbphilharmonie
Auf rund 1.000 Metern Länge findet ihr neben Hamburgs größtem Fischrestaurant unterschiedliche Gastronomie-Angebote mit Blick auf den Hafen und die Elbphilharmonie, das neue Wahrzeichen der Stadt. Die Hafenstraße eignet sich hervorragend als Startpunkt aller Stadterkundungen oder als Einstieg in das Nachtleben.
Von hier sind es nur noch wenige Minuten zu Fuß zur Reeperbahn. Zur Entspannung und um der hektischen Verkehrskulisse zu entfliehen, bietet sich der Besuch in StrandPauli an. Die Strandbar, die sich Insel in der Stadt nennt, bietet internationale Gerichte und Cocktails in chilligen Lounge-Ecken oder auf Liegestühlen im Sand mit Hafenblick.