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Energieberg – von der Müllhalde zum Aussichtspunkt
Wie ist der Energieberg Georgswerder entstanden?
Einst war der Energieberg Georgswerder bei Hamburg eine schlichte Müllhalde. In der Nachkriegszeit wurden zunächst Unmengen von Trümmerschutt aus der zerstörten Innenstadt hierher gebracht. Dann wurde die Deponie Georgswerder zum Sammelplatz für alles, was vom Alltag in der Millionenmetropole Hamburg übrig blieb. Als der Abfallberg eine Fläche von mehr als 45 Fußballfeldern einnahm und die stattliche Höhe von 40 m erreicht hatte, wurde die Deponie Georgswerder geschlossen und fachgerecht versiegelt. Die bis zu drei Meter dicken Abdeckschichten wurden bepflanzt und entwickelten sich zu einem geschützten Lebensraum für heimische Gewächse und zahlreiche Vogelarten.
In der sonst flachen Landschaft in und um Hamburg war die hoch aufragende Deponie ein idealer Standort für Windräder zur Stromerzeugung. Und an den südlichen Hängen herrschen ausgezeichnete Bedingungen für das Aufstellen von Solarzellen. Damit hatte die funktionslos gewordene ehemalige Abfallhalde eine neue Aufgabe und erhielt die treffende Bezeichnung Energieberg. Die hier erzeugte Energiemenge reicht aus, um einige Tausend Haushalte in der Hansestadt Hamburg mit Strom zu versorgen.
Ein interessantes Ziel für einen informativen Ausflug
Als Ausrichter der Internationalen Bauausstellung IBA wollte sich Hamburg als eine Stadt profilieren, die wirksam und nachhaltig auf den Klimawandel reagierte. Die bis dahin öffentlich nicht zugängliche Deponie wurde deshalb im Jahr 2013 für Besucher geöffnet. Dazu wurde der „Horizontweg“ geschaffen, der den Energieberg in kurzer Zeit und weit über Hamburg hinaus bekannt machte.
Der „Horizontweg“ ist ein 900 m langer Rundkurs, der teilweise direkt auf der Deponie, auf langen Abschnitten aber auf stählernen Stützen verläuft. Auf seiner gesamten Länge bietet der Weg einen neuen und überraschenden Blick auf die faszinierende Skyline von Hamburg. Der Weg ist völlig eben und befindet sich immer in einer exakten Höhe etwas unterhalb der Spitze des Energiebergs. Er wird von einem einer Reling ähnelnden Geländer eingefasst, dessen äußere Seite bei Dunkelheit durch LEDs illuminiert wird.
An jedem ersten November- und letzten März-Wochenende ist der „Horizontweg“ Teil eines nach ihm benannten Marathonlauf. Der Rundkurs beginnt und endet in einem Informationszentrum, das den interessierten Besuchern auf anschauliche und unterhaltende Art eine Menge Wissen vermittelt.
Der Weg zum Energieberg Georgswerder bei Hamburg
Der Energieberg Georgswerder liegt unmittelbar am Autobahnkreuz Hamburg-Süd. Die Adresse lautet Fiskalische Straße 2, 21109 Hamburg. Man fährt mit der S-Bahn Linie 3 zunächst bis zum S-Bahnhof Veddel, und nimmt ab dem Wilhelmsburger Platz die Buslinie 154 bis zur Haltestelle Fiskalische Straße.
Das Informationszentrum und der Rundweg über die Deponie sind vom 1. April – 31. Oktober, jeweils von Dienstag bis Sonntag in der Zeit zwischen 10:00 und 18:00 Uhr geöffnet, der letzte Einlass erfolgt um 17:30 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos. Wer nicht allein über den Rundweg gehen möchte, kann an einer der Führungen teilnehmen, die zu festen Zeiten fünfmal in der Woche angeboten werden.
Der Besuch auf dem Energieberg Georgswerder bei Hamburg lässt sich gut mit einer Besichtigung des Auswanderermuseums „BallinStadt“ verbinden. Das Museum liegt unweit des S-Bahnhofs Hamburg Veddel. Es hat sein Domizil in den alten Hallen, in denen sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Auswanderer versammelten, um mit den Schiffen der HAPG-Reederei nach New-York aufzubrechen.