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Deutsches Schauspielhaus – das MUSS man erlebt haben
Wichtige Details des Schauspielhauses Hamburg
Das Sprechtheater „Deutsches Schauspielhaus“ mit seinen aktuell 1.200 Plätzen für Zuschauer ist das in dieser Hinsicht größte Theater in ganz Deutschland. Inzwischen blickt es auf eine weit über 100 Jahre währende Geschichte zurück. Zunächst sehr gut vom Publikum in Hamburg angenommen, musste es einige schwere Jahrzehnte überstehen, bis es seit dem Krieg zu einer Institution im deutschen Bühnenwesen erwuchs. Durch das Wirken berühmter Regisseure wie Peter Zadek oder Frank Baumbauer wurde das Deutsche Schauspielhaus zu einer auch international gewürdigten Adresse. Seit Beginn des neuen Jahrtausends öffnet sich das Haus, das auch in den 1970ern schon zur Avantgarde der deutschen Theaterlandschaft zählte, einem noch experimentelleren, internationalerem Programm und auch neuen Formen der Darstellung. Zuletzt sorgten originelle, auch angesichts der neuen Medien zeitgemäße, Inszenierungen von Stücken wie „Faust“ oder „Othello“ für Zulauf eines neugierigen Publikums. Das Haus ist eng verwoben mit der Identität der Stadt Hamburg. Zudem ist seine Lage direkt am Hauptbahnhof auch optimal für Gäste von außerhalb.
Lage und Anfahrt zum Deutschen Schauspielhaus
Das Deutsche Schauspielhaus befindet sich im Hamburger Stadtteil St. Georg. Zu seiner Gründung noch ein Vorort der eigentlichen Stadt, hat der Stadtteil sich seit Bau des Theaterhauses zu einem der teuersten Stadtteile Hamburgs entwickelt. Der danach neu entstandene ZOB befindet sich direkt neben dem Theater, dessen Front auf der Kirchenallee von zwei Gebäuden eingerahmt wird. Es ist also kein freistehendes Gebäude wie viele andere Schauspielhäuser.
Zu erreichen ist das Theater mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln über den Hauptbahnhof. Das gilt sowohl für U- und S-Bahn wie auch für Busse und natürlich den Regional- und Fernverkehr auf der Schiene. Auch heute profitiert also das Deutsche Schauspielhaus von seiner verkehrstechnisch guten Lage in Hamburg.
Geschichte des Deutschen Schauspielhaus Hamburg
Entstanden ist das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg durch eine private Initiative. Diverse Mitglieder des Großbürgertums in Hamburg hatten sich mit Schauspielern zusammengetan und 1899 die „Aktiengesellschaft Deutsches Schauspielhaus“ gegründet. Sie alle sahen den Bedarf für ein repräsentatives Sprechtheater in ihrer Stadt, nachdem Hamburg durch die Gründung des Deutschen Reichs einen starken wirtschaftlichen Aufschwung erlebt hatte. Vorbild des Schauspielhauses Hamburg war das Wiener Burgtheater. Dementsprechend wählte man auch zwei Architekten aus Wien für die Planung und Errichtung des Deutschen Schauspielhaus, das im Stil des Neobarock errichtet wurde. Damals fasste es 1.831 Zuschauer und seine Baukosten betrugen zu jener Zeit horrende 1 Million Mark.
Zum ersten Intendanten bestellte man Alfred von Berger, ebenfalls aus Wien. Er leitete auch die Eröffnung des Hauses am 15. September 1900, auf die in den ersten Jahren vornehmlich Aufführungen von Klassikern von Shakespeare, Goethe oder Schiller folgten. Die Wirren des Ersten Weltkriegs überstand das Theater nur schwerlich. Das Publikum blieb ebenso aus wie nötige Instandhaltungen fehlten. In den 1920er Jahren führte das Erblühen von Kinos sowie eine inhaltlich nicht mehr zeitgemäße Ausrichtung zu weiteren Problemen, nicht zuletzt finanzieller Natur.
Schon Ende der 1920er Jahre zeichnete sich auch in der Historie des Hauses ab, was im nächsten Jahrzehnt folgen sollte. Schergen der NSDAP störten Aufführungen, die Weltwirtschaftskrise tat ihr Übriges, sodass sich das Deutsche Schauspielhaus zunächst nicht aus seiner Krise befreien konnte.
Vor dem Bankrott gerettet wurde es im Jahre 1934 durch eine Verstaatlichung durch die Nazis. Bis zum Ende des Dritten Reichs durften keine Werke von jüdischen Autorinnen und Autoren mehr aufgeführt werden, in den Kriegsjahren auch keine mehr von Urhebern aus Feindesländern. Bei Kriegsende waren zwei Drittel des Gebäudes zerstört.
In den Folgejahren erlebte das Schauspielhaus Hamburg allerdings nach anfänglichem Schlingern einen großen Aufschwung. Als man sich zu Beginn der 1970er Jahre wieder für ausländische Autoren öffnete und experimenteller wurde veränderte sich auch die Struktur des Publikums. Viele junge Leute strömten ins Haus und namhafte Regisseure wie Peter Zadek formten den inzwischen exzellenten Ruf des Hauses, der auch im 21. Jahrhundert weiter gefestigt wird.