Bullenhuser Damm

Kindermorde am Bullenhuser Damm - die dunkelste Seite des Holocaust 

In der Nacht vom 20. auf den 21. April 1945 fand eines der schrecklichsten Verbrechen des Holocaust statt. Im Keller der Schule am Bullenhuser Damm, einem Außenlager des KZ Neuengamme, wurden 20 Kinder ermordet. Die Kinder wurden von SS-Arzt Kurt Heißmeyer für medizinische Experimente missbraucht, bei denen sie mit Tuberkulosebakterien infiziert wurden. Das ihnen gewidmete Denkmal symbolisiert die dunkelste Seite der Nazi-Zeit: Medizinische Experimente an kleinen, unschuldigen Kindern. Ihr Tod kurz vor Kriegsende war so schrecklich sinnlos und eine menschliche Tragödie von beispiellosem Ausmaß.

Adresse Bullenhuser Damm:
KZ Gedenkstätte
Bullenhuser Damm 92
20539 Hamburg

Bus 224 bis Haltestelle Grüne Brücke

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Details

Bullenhuser Damm: Bedrückendes Gedenken

Gedenkstätte an die Kinder vom Bullenhuser Damm

Der Bullenhuser Damm und seine bedrückende Geschichte: Es war der 20. April 1945, der zweite Weltkrieg fast vorbei. Die britischen Truppen näherten sich Hamburg und die Nazi-Verbrecher waren damit beschäftigt, die Spuren ihrer Verbrechen auszulöschen. Sie nutzten die letzten 2 Wochen des Krieges, um so viele Beweise wie möglich zu vernichten. Dazu gehörten unter anderem überlebende Zeugen der NS-Verbrechen. 

Zwanzig jüdische Kinder (die jüngsten kaum fünf Jahre, die ältesten gerade zwölf) wurden in der Nacht des 20. April zusammen mit ihren Betreuern in der ehemaligen Schule am Bullenhuser Damm in Hamburg getötet. Die Kinder erhielten eine Morphiumspritze und wurden anschließend an Haken an der Wand erhängt. Sie sind heute bekannt als „Kinder vom Bullenhuser Damm“ und die ihnen gewidmete Gedenkstätte ist nur einer von vielen Orten in der Hafenstadt, die versuchen, die Erinnerung an die Vergangenheit des Krieges wach zu halten. In derselben Nacht wurden auch 28 Erwachsene ermordet, unter anderem Betreuer und Krankenschwestern der Kinder. Die Leichen wurden im KZ Neuengamme eingeäschert.

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Bullenhuser Damm: Der „Stern“ deckte eine schreckliche Geschichte auf

Nach dem Krieg ging das Leben in Deutschland weiter und das Schulgebäude wurde wieder als Schule genutzt. Die Schüler wurden über die Ereignisse im Keller des Gebäudes nicht aufgeklärt. Als 33 Jahre nach dem Krieg der Journalist Günther Schwarberg von den in der Schule ermordeten Kindern erfuhr, forschte er weiter. Für den Stern schrieb er eine Reihe über den SS-Arzt Heißmeyer und die Kinder am Bullenhuser Damm, die später als Buch erschien. Das Buch wurde in sechs Sprachen übersetzt.

Die journalistischen Beiträge Schwarbergs stellten immer wieder die Opfer des Faschismus und die Widerstandskämpfer in den Mittelpunkt. Aus der Stern-Reihe erwuchs für Schwarberg eine selbstgestellte Lebensaufgabe. Durch Namenslisten eines anderen Häftlings in Neuengamme konnte er die Familien von 17 der 20 Kinder identifizieren. 

Seiner Beharrlichkeit ist es zu verdanken, dass sie nie in Vergessenheit geraten. Er gründete die Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm. Mit Hilfe der überlebenden Angehörigen aus aller Welt entstand die Gedenkstätte Bullenhuser Damm. 

1980 wurde der Keller der Schule mit seinen Schautafeln vom Senat zur Gedenkstätte erklärt. 1987 wurde aufgrund der sinkenden Schülerzahlen der Schulbetrieb eingestellt. Erst 2011 wurde das Gebäude umgebaut und als Gedenkstätte den Besuchern zugänglich gemacht.

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Die Ausstellung in der Gedenkstätte Bullenhuser Damm

Die 2011 neu eröffnete und umfangreiche Dauerausstellung informiert auf Deutsch und Englisch über den Ort als Schule und als Außenlager des KZ Neuengamme. Sie zeigt die beteiligten Personen (Täter und Opfer) und die Biografien der Kinder. Die Ausstellung klärt über die medizinischen Experimente, den schrecklichen 21. April und die letzten Prozesse auf. Neben verschiedenen Kellerräumen gehört auch der Kellerraum, in dem die zwanzig Kinder und ihre Betreuer ihr Leben verloren, zur Ausstellung. Hinter dem Schulhof können Rosen im von der Vereinigung eingerichteten Rosengarten zum Gedenken an die Ermordeten gepflanzt werden.

Die Namen der Kinder sind:

Mania Altmann, 5 Jahre, aus Polen
Lelka Birnbaum, 12 Jahre, aus Polen
Sergio De Simone, 7 Jahre, aus Italien
Surcis Goldinger, 11 Jahre, aus Polen
Riwka Herszberg, 7 Jahre, aus Polen
Alexander Hornemann, 8 Jahre, aus den Niederlanden
Eduard Hornemann, 12 Jahre, aus den Niederlanden
Marek James, 6 Jahre, aus Polen
W. Junglieb, 12 Jahre, aus Jugoslawien
Lea Klygermann, 8 Jahre, aus Polen
Georges-André Kohn, 12 Jahre, aus Frankreich
Bluma Mekler, 11 Jahre, aus Polen
Jacqueline Morgenstern, 12 Jahre, aus Frankreich
Eduard Reichenbaum, 10 Jahre, aus Polen
Marek Steinbaum, 10 Jahre, aus Polen
H. Wassermann, 8 Jahre, aus Polen
Eleanora Witónska, 5 Jahre, aus Polen
Roman Witónski, 7 Jahre, aus Polen
Roman Zeller, 12 Jahre, aus Polen
Ruchla Zylberberg, 9 Jahre, aus Polen

In Auschwitz starben mehr als eine Million Menschen, in der Schule am Bullenhuser Damm waren es zwanzig Kinder. Die Tat zeigt die dunkelste Seite der Nazi-Zeit: Medizinische Experimente an kleinen, unschuldigen Kindern. Ihr Tod kurz vor Kriegsende war so schrecklich sinnlos und eine menschliche Tragödie von beispiellosem Ausmaß.

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