Die schönste Stadt der Welt - so grün wie auf dem Land


Gerade an Orten, an denen man vielleicht andere Gerüche erwartet, verbreitet sich in Hamburg nicht etwa der schale Geruch abgestandenen Biers oder kalten Zigarettenrauchs oder der Smog des immer noch zunehmenden Hamburger Gesamtfuhrparks von SUVs und schnellen Schlitten. 


Die Reeperbahn ist zum  Bespiel ist gesäumt von Linden; und nicht nur im eleganten Blankenese bezaubern sie, sondern auch in Stadtteilen wie Steilshoop, Rothenburgsort, Wilhelmsburg und Billstedt. Und das schon sehr, sehr lange.

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Die älteste Linde Hamburgs steht im Hammer Park. Und zwar schon seit ca. 1616


Insgesamt hat Hamburg über 300 Baumarten zu bieten. Darunter auch viele exotische, die sich im von der Nordsee bestimmten Klima außerordentlich wohl fühlen. Es gibt allein 350 000 Straßenbäume, die nicht nur ordentlich verzeichnet, sondern auch sorgfältig überwacht sind. Denn in einer regelmäßig von Stürmen gebeutelten Millionenstadt möchte niemand, dass große Äste oder gar ganze Bäume auf Gebäude, Autos oder Menschen fallen. 


Wenn also manch Baumliebhaber schmerzlich einen ‚Stumpf‘ betrachtet, wo letzte Woche noch ein hölzerner Riese stand, so kann das damit zu tun haben, dass er von innen nicht so gesund war, wie er von außen aussah. 


Vom frühen Frühjahr an blühen in Hamburg nicht nur Schneeglöckchen und Krokusse, Stiefmütterchen und Schlüsselblumen, Narzissen und Tulpen, sondern vor allem BÄUME. Kastanien zeigen als erste ihr Dolden, dann folgen die zahlreichen Akazien, die eine erste Duftwelle durch die Stadt schicken. Die Krönung aber ist die Lindenblüte.

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Bienen & Hummeln fühlen sich in Hamburg richtig wohl


5.300 Bienenvölker mit jeweils 4 – 6.000 der emsigen Insekten leben in Hamburg. Also über 31 Millionen. Wo – um alles in der Welt – tun sie das in einer Großstadt? Zum Beispiel auf Dächern. 


Tatsächlich gibt es Obstbauern im ALTEN LAND, die im Frühjahr STADTBIENEN und -HUMMELN für die Bestäubung ihrer Bäume MIETEN. Stadtbienen erwachen früher aus dem ‚Winterschlaf‘, weil es in der Stadt etwas früher warm wird, als auf dem Land. Hummeln sind oft noch etwas beliebter, weil sie – dank des dicken, haarigen Pullovers, den ihnen die Natur verliehen hat – besser gegen Kälte gewappnet sind, als ihre kahlen Schwestern. 


2 – 3 Wochen saust so eine Biene hunderte von Kilometern durch Obstplantagen am Elbufer  und bestäubt fleißig weiße Kirsch- und zartrosa Apfelblüten bis sie wieder nach Hause, nach Hamburg, kommt, um den Rest des Sommers in fast 1.500 Parks und in zahllosen Gärten und auf Balkonen ein gutes Auskommen zu finden, das ihr auf dem Land vermutlich verwehrt wäre, weil es –NACH der Obstblüte – auf dem Land dank MONOKULTUEN nicht  mehr viel gibt.


Es mag seltsam klingen, aber der STADTHONIG aus Hamburg ist BIO-HONIG. Denn Pestizide sind in Hamburger Parks schlichtweg VERBOTEN. Und Privatgärtner wollen Ihre EIGENPRODUZIERTEN Früchte ja nicht mit Gift bespritzen. Einer Landbiene kann auch ein BIO-BAUER einer Biene nicht vorschreiben, welche Plantagen sie besuchen darf. 


DEMETER-IMKER in Berlin produzieren ihren Honig nur noch mit STADTBIENEN. Weil der – erstaunlicher Weise – kaum belastet ist. Genau weiß man es noch nicht – aber Bienen scheinen über ein Enzym zu verfügen, das Feinstaub-Partikel absorbieren kann. Die Abgas-Belastung, die in der Stadt natürlich höher ist, scheint also nicht im Honig zu enden. Während Pestizide es tun. Seltsam – aber wahr.


Wie schön, dass neuerdings die Dächer von Bushaltestellen in Hamburg ‚begrünt‘ werden. Aufwand gering, aber 4 Quadratmeter Stadt werden zu einer grünen Insel…Landepunkt für erschöpfte Hummeln, Ziel für Bienen, die bald Ihren Freunden TANZEN werden, wohin sie fliegen sollen.