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Das MARKK - Eines der größten Museen für Ethnologie in Europa
Im MARKK ist die Welt zu Hause
Man spricht heute nicht gern von ‚Völkerkunde‘. Dem Wort haftet ein wenig die vermeintliche Überlegenheit von Industrie-Nationen an, die mit der Welt so wenig umsichtig umgehen.
Wie aufregend es sein kann, einen Blick zu werfen auf andere Kulturen, andere Prinzipien, andere Wachstumsgedanken, andere Werte … wird bei einem Besuch im MARKK deutlich, das sich zu Recht im Jahre 2017 vom ‚Museum für Völkerkunde‘ in MARKK umbenannte.
Aus ehemals 645 Ausstellungsstücken im Jahre 1879 sind mittlerweile mehr als 20.000 geworden.
Masken aus dem Herzen Afrikas, Skulpturen aus Indien und Pakistan, Totempfähle und Tipis aus Nordamerika, Relikte der Maya-Hochkultur und ihrer ‚Knotenschrift‘, Artefakte der Inka, Rituelles aus der Geschichte des Buddhismus, die Vielfalt des MARKK ist unbeschreiblich.
Hamburg ist eine Meer-Stadt, Ihr Erfolg beruht auf weitgereisten Seefahrern…
So weit Hamburg auch vom Meer entfernt ist, so sehr hat es immer schon die Geschichte der Stadt bestimmt. Während der Hanse-Zeit ging es meist nach Osten oder Süden. Aber sobald die ‚Neue Welt‘ entdeckt war, ging es in Hamburg – wie in den meisten heute bedeutenden Handelsstätten - vor allem nach Westen.
Das Network der Hanse wurde immer bedeutungsloser, als mit den Kolonien neue Produkte für die europäischen Märkte und neue Abnehmer für Europäisches entdeckt wurden.
Kolossal waren die Gewinne, die sich mit kolonialem Handel erringen ließen. Hamburger Reedereien sandten Ihre Schiffe und damit auch tausende von Seeleuten in alle Teile der Welt.
Viele brachten Dinge mit, die sie für ein paar Groschen in den Häfen Süd- und Nordamerikas, an den Stränden asiatischer Inseln oder in den Dörfern aquitaner Völker gekauft hatten.
So gab es schon 1842 eine kleine Sammlung von Artefakten aus den Übersee-Ländern.
Bilder aus den Anfängen der Fotografie im MARKK
Besonders aufregend sind die Fotoausstellungen, die man regelmäßig besuchen kann.
Lebendig wird ‚Geschichte‘, wenn sie in Fotos erzählt wird. Wie so oft in diesem einzigartigen Museum.
Festgehalten in schwarz/weiß werden die Ungerechtigkeiten von Schwarz/Weiß ausgestellt. Mitfühlend und brillant erzählt die Geschichte der Kolonial-Herrschaft in den Tafeln neben den Bildern.
Das MARKK ist ein vielfach unterschätztes Museum in Hamburg. Es ist – seit der ‚Entstaubung‘ 2017 – aufregender denn je. Es versteht sich nicht als ‚Bewahrer‘ alter Schätze, sondern als ‚Standort für Begegnungen‘, als ‚Medium der Verständigung‘.
Das MARKK ist Begegnungsort
Nachkommen von Mayas feiern hier das Neujahrsfest. Buddhisten pflegen die Statuen im Vorgarten und zieren sie mit Gebetsbändern.
Regelmäßig pflegen Chinesen eine Tee-Zeremonie, an der man – mit Anmeldung – teilhaben kann. Ein wunderbares Erlebnis in einer Zeit der Hektik und Überholspur…